Unsere Vision

Innovationen für den Mobilitätswandel – miteinander – möglich – machen

Der Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube) verfolgt die Vision, München als Vorreiterin für nachhaltige und transformative Mobilitätsinnovationen zu etablieren. MCube will die einmalige geografische Konzentration von InnovationsakteurInnen im Mobilitätssektor als „lernende Region“ nutzen, um in den nächsten neun Jahren skalierbare Lösungen mit Modellcharakter für Metropolregionen in Deutschland und weltweit zu entwickeln.

Der langfristig angelegte Cluster verfügt über das Potenzial, den Mobilitätswandel aktiv und über die Region hinaus zu gestalten. Aufbauend auf bestehenden technologien-, disziplinen- und sektorenübergreifenden Kooperationen vereint MCube zentrale AkteurInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um Sprunginnovationen mit großer wirtschaftlicher Wirkmacht und hohem Lösungspotenzial für globale Herausforderungen zu realisieren.

Unsere werteorientierten Leitprinzipien

miteinander

steht für transdisziplinäre, fach- und sektorübergreifende Forschung, eine starke Vernetzung in der Region und Mitbestimmung.

möglich

steht für Mut zu experimentellen und innovativen Lösungsansätzen, eine offene Innovationskultur und eine starke Vision.

machen

steht für Umsetzungsorientierung, die Erprobung von Innovationen in Reallaboren und den Transfer von Wissenschaft in Praxis und Wirtschaft.

Unsere Mission

MCube verfolgt eine offene und missionsgetriebene Innovationskultur, die es ermöglicht, das Leitbild „Innovationen für den Mobilitätswandel – miteinander – möglich – machen“ als Zusammenspiel von drei Missionen aufzugreifen und umzusetzen: die Verbesserung der Qualität der Zeit, der Qualität des Raums und der Qualität der Luft.

Qualität der Zeit bezieht sich zum einen auf die Effizienz des Verkehrssystems, mit Blick auf Infrastrukturkapazitäten und Verkehrsfluss. Zum anderen geht es hier um eine zeitlich zuverlässige und komfortable Mobilität zwischen alltäglichen Aufenthaltsorten.

Qualität des Raums bezieht sich auf die Auswirkungen von Mobilitätsinnovation auf den öffentlichen Raum und die regionalen Freiräume. Es sollen vielfältige neue Erholungs- und Bewegungsräume geschaffen werden, die für die gesamte Bevölkerung zugänglich sind.

Qualität der Luft bezieht sich auf verkehrsbedingte Umweltbelastungen. Alle Projekte in MCube haben zum Ziel, neben der Reduktion lokaler Luftschadstoffe auch für das globale Klima durch Einsparung von CO2 einen Beitrag zu leisten.

Qualität der Zeit

Effizienz des Verkehrssystems:
• Infrastrukturkapazitäten und Verkehrsfluss, Pünktlichkeit, Nutzbarkeit der Zeit
• Zuverlässige und komfortable Erreichbarkeit der alltäglichen Aufenthaltsorte
• Reduktion von Aufwand (Zeit, Kosten, Komfort) und Verspätungen bei Multi-Intermodalität
• Regionale Standortstruktur, Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen verbessern
• Reduktion der Weglängen für ausgewählte Wegezwecke
• Steigerung des quartiersbezogenen Rad-und Fußverkehrs
• Flexibilisierung der Mobilität durch Individualisierung des öffentlichen Verkehrs
• Beschleunigung der Genehmigung von Tests und Implementierungen
• Analyse und Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Initiativen zur Qualität der Zeit (z.B. Bewusstsein, Dialog, Akzeptanz)

Qualität des Raums

Auswirkungen auf den öffentlichen urbanen Raum und die regionalen Freiräume:
• Reduktion des Flächenverbrauchs für Verkehrsinfrastruktur
• Flächensparende Vernetzung der Angebote
• Erhöhung von Aufenthaltsqualität und -dauer im Quartier
• Reduktion des privaten Pkw-Besitzes
• Reduktion des Stellplatzbedarfs im öffentlichen Raum
• Straßenraumaufteilung verbessern
• Verbesserung der Verkehrssicherheit und der sozialen Sicherheit
• Reduktion der psychischen und physischen Belastung durch den Verkehr
• Analyse und Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Initiativen zur Qualität des Raums (z.B. Bewusstsein, Dialog, Akzeptanz)

Qualität der Luft

Umweltbelastungen des Verkehrs:
• Reduktion von CO2-Emissionen in der Alltagsmobilität, pro Kfz-km, pro Kopf, pro Region
• Reduktion von CO2, Lärm und lokalen Luftschadstoffen im Güter-, Liefer-und Serviceverkehr
• Reduktion der lokalen Lärm-und Luftschadstoffbelastung (z. B. NOx, PM, …) in Quartieren
• Reduktion von Lärm-, lokalen Luftschadstoff-Emissionen pro Kfz-km (alle Verkehrsmittel)
• Reduktion der gesamtheitlichen Emissionen der Fahrzeuge (LCA, “CradletoCradle”)
• Schonung seltener Ressourcen in Produktion, Betrieb und Entsorgung von Verkehrsmitteln
• Verbesserung von Recycling und Entsorgungsmaßnahmen für verschiedene Verkehrsmittel
• Analyse und Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Initiativen zur Qualität der Luft (z.B. Bewusstsein, Dialog, Akzeptanz)

Drei Innovationsfelder

Die drei Missionen der MCube Clusterstrategie werden in Form von konkreten Projekten aufgegriffen und verfolgt. Hierbei spielen drei Innovationsfelder eine zentrale Rolle:

Verkehrssysteme elektrifizieren und automatisieren

Elektrifizierung:

  • Ganzheitliche Ladeinfrastrukturlösungen
  • Elektrifizierung gesamter Viertel in München
  • Elektrische Lastenräder
  • Emissionsfreier Stadtverkehr mit akustischer Verbesserung
  • Elektrifizierung des Lieferverkehrs
  • Vertrauen/Akzeptanz für Elektromobilität in der Bevölkerung schaffen
  • Ladezeiten reduzieren/Ladezeit optimal nutzen

Automatisierung:

  • Autonome Shuttles für zeiteffizienteren Individualverkehr
  • Automatisierte letzte Meile
  • Automatisiertes Parken
  • Lieferverkehr und Logistik automatisieren
  • Komplexe Innenstadtsituation autonom meistern
  • Was sind die ganzheitlichen Einflüsse von Automatisierung auf Raum/Luft/Zeit?
  • Infrastruktur für Automatisierung des Verkehrs (Leitwarte)
  • Sicherheit durch autonomes Fahren
Mobilitätsoptionen entwickeln und integrieren

Multimodalität:

  • Radikale Transformation durch die bedarfszentrierte Kombination verschiedener Verkehrsmittel
  • Innovationen und Experimente im Fußgänger-und Fahrradverkehr
  • Mobilitätskultur: Lebensstile, Wertvorstellungen und Alltagspraxen verstehen, Transformationsszenarien gemeinsam entwickeln und ausprobieren
  • Technische Enabler: Sharing, Digitale Plattformen, Mobility as a Service (MaaS)

Digitalisierung als Megatrend:

  • Big Data und Simulationen bei der Beforschung von Verkehrsströmen
  • Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen (inkl. Sharing und Plattformen)
  • Reduzierung der Störanfälligkeit bestehender Systeme ohne neue Infrastruktur zu bauen
  • Vernetzung von Datensystemen
  • Interoperabilität von bislang getrennten Datensystemen und Plattformen
  • Überwindung häufig fragmentierter Dateninfrastrukturen und Informations- und Abrechnungsplattformen der (z.B. kommunalen) Mobilitätsanbieter
  • Pilotprojekte in Start-ups (z. B. Flixbus, Fernride, EVUM, Twaice, Artisense, Lilium)
  • Regulatorische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für neue und integrierte Mobilitätsoptionen

Standorte vernetzen und Mobilitätsräume gestalten

Entwicklung von Standorten (Quartiere / Cluster):

  • Mobilitätskonzepte (auch für die Vernetzung der Standorte untereinander)
  • Mobilitätsangebote und -stationen
  • Regulierung (z. B. Stellplatzsatzung)

Weiterentwicklung von Bewertungsmethoden:

  • Räumliche Wirkungen
  • Erreichbarkeitsverbesserungen
  • Vergleich und Verlagerung zwischen Verkehrsträgern

Bessere Nutzung des öffentlichen Raums:

  • „Transition Experiments“
  • Toolkit für autoarme Räume (alternative Mobilitätsoptionen und Aktivitäten, Curbside Management,…)

Drei Integrationsfelder

Drei strategische Integrationsfelder verknüpfen die Aktivitäten in den MCube Innovationsfeldern über die einzelnen Projekte und Themenfelder hinweg und verbinden dabei Fragestellungen von übergeordnetem Interesse:

Daten und Modelle
  • Synergistische Bündelung von Mobilitätsdaten über den Cluster hinweg
  • Simulation von Szenarien und Unterstützung der Bewertung von Maßnahmen
Governance, Reallabore, Verantwortung
  • Partizipation und Ko-Kreation
  • Weiterentwicklung von Reallaboren als Innovationsinstrument
  • Betrachtung ethischer, rechtlicher und sozialer Herausforderungen im Mobilitätsbereich

Bewertung und Systemgestaltung
  • Evaluation der inneren Prozesse des Clusters sowie seines Impacts
  • Nutzung und Generierung von Informationen und Erkenntnissen für eine positive Gestaltung des Mobilitätssystems

Herausforderungen

Metropolregionen nehmen bei der Gestaltung der Zukunft der Mobilität eine Schlüsselrolle ein. Nicht nur wird prognostiziert, dass zukünftig ein wachsender Teil der Weltbevölkerung in Städten leben wird, auch bereits heute machen Städte einen Großteil des globalen Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen aus.

Urbane Räume sind aber auch Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationszentren. Von Metropolregionen wird daher zunehmend erwartet, mit technischen und sozialen Innovationen den Weg in eine lebenswerte, ökonomisch stabile und ökologisch nachhaltige Zukunft zu weisen.

Dabei stehen Metropolregionen nicht nur vor einem dreifachen Innovationsdruck aus technologischen Disruptionen, gesellschaftlichen Herausforderungen und globalem Wettbewerb. Innovative Umsetzungsstrategien im Mobilitätsbereich werfen komplexe soziale, rechtliche und ethische Fragen auf und leiden häufig an mangelnder Skalierbarkeit.

Es werden darum neue Ansätze benötigt, um Technologien und Transformationsprozesse unter Einbeziehung der Bevölkerung zu entwickeln, mutig zu testen und gezielt in Produkte und Dienstleistungen zu überführen. Neben etablierten Firmen spielen hier Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle.


Mobilität braucht alle

Mobilitätsinnovation bedarf eines ganzheitlichen Innovationsprozesses, der gleichermaßen Ergebnisse der Wissenschaft und die Beteiligung lokaler Stakeholder aus Wirtschaft, Gesellschaft und kommunalen AkteurInnen zusammenbringt. MCube verknüpft national und international führende Forschungseinrichtungen und Konzerne mit einem innovativen Mittelstand, Start-ups und NGOs.

Wissenschaft

MCube vereint die wissenschaftliche Forschung verschiedenster Fachrichtungen. In dem interdisziplinären Cluster arbeiten beispielsweise VertreterInnen der Ingenieurwissenschaften, der Stadt- und Raumplanung, der Informatik, der Energieforschung, der Wirtschaftswissenschaften, sowie der Politik- und Gesellschaftswissenschaften gemeinsam an Innovationen für den Mobilitätswandel.

Wirtschaft

Die Industriepartner des Clusters sind ein wesentlicher Bestandteil für die Entwicklung nachhaltiger und selbsttragender Strukturen. Die Technische Universität München bietet als „Unternehmerische Universität“ die ideale Grundlage für eine offene Innovationskultur. Die Konstellation ermöglicht die Förderung von Technologietransfer und die Gründung von neuen Unternehmen.

Gesellschaft

Mobilität stellt einen zentralen Faktor im Leben von Menschen und Gesellschaften dar. Sie bestimmt beispielsweise, wo wir wohnen und arbeiten, wer in der Gesellschaft teilhaben kann und wie ökologische Transformation gestaltet wird. Im Sinne einer offenen Innovationskultur werden BürgerInnen akiv in den Innovationsprozess in MCube eingebunden. Das Erproben neuer Ideen in Reallaboren spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle.