3. Runde Speaker Series: Dr. Irene Feige x Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp

In inspirierender Atmosphäre in der popup Eventlocation MUCBOOK CLUBHOUSE Franzi im Bahnhofsviertel diskutieren rund 70 Gäste in der 3. Speaker Series „Zukunft der Mobilität“ am 7. Juli 2022 rund um das Thema „Sustainable & Circular – Buzzwords oder ernstgemeintes Ziel der Automobilbranche?“

Dabei erhielten sie ganz unterschiedlich gelagerte Impulse von unseren Expert*innen Dr. Irene Feige (Head of Climate Strategy and Circular Economy bei BWM) und Prof. Markus Lienkamp (Mobilitätsexperte und Lehrstuhlinhaber für Fahrzeugtechnik an der Technische Universität München)

Irene Feige legte insbesondere den spannenden Blick auf die Neuausrichtung der gesamten Wertschöpfungskette in der Produktion von BMW. Ziel ist es bis 2050 eine vollständige Klimaneutralität und bis 2030 bereits eine 60-prozentige Einsparung zu erreichen – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette. Das hat das Top Management von BMW durch die Unterzeichnung der „Business Ambition for 1.5 C der Science Based Target Initiative“ besiegelt. Als ein praktisches Beispiel kann die Verwendung von Leder in der Innenausstattung der Autos genannt werden, das durch nachhaltige und emissionsärmere Materialien ersetzt werden soll. Ein weiteres sehr bildliches Beispiel ist die Verwendung des Stahls für die Karosserie in seinem ursprünglichen, rohen Zustand. Auch hinsichtlich der verbauten Batterien soll ein positiver Beitrag zu den genannten Zielen geleistet werden, indem Rohstoffe wie Nickel, Lithium und Kobalt recycelt werden. Neben diesen die einzelnen Materialien betreffenden Maßnahmen, hat BMW mit allen Lieferanten Standards in Hinsicht auf den Umweltschutz und der Arbeitsbedingungen vereinbart. Diese werden regelmäßig auf deren Einhaltung überprüft und führen bei Nichtbeachtung der Standards zu einem Ausschluss des Lieferanten aus dem Lieferantenpool.

Im Gegensatz dazu gab unser zweiter Redner Prof. Markus Lienkamp einen wissenschaftlich fundierten Einblick in die messbaren Auswirkungen und Effekte der Mobilität von morgen. Er stellte den großen ökologischen wie auch ökonomischen Nutzen von Elektrofahrzeugen als Sharing-Fahrzeuge in den Vordergrund, wobei er die Lösung mit den drei Worten „VERMEIDEN; VERLAGERN; VERBESSERN“ auf den Punkt brachte. Ein praktisches Beispiel aus dem eigenen Umfeld ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die bei einer hohen Auslastung einen positiven Beitrag zur Einhaltung der Emissionswerte liefern. Weiter lieferte Markus Lienkamp einen Einblick darüber, wie die CO2 Emissionen bei einer Nutzung der Elektromobilität in Vergleich zur Nutzung von Benziner- oder Dieselfahrzeugen im Verhältnis zur Reichweite sinkt. Somit sind wir wieder zurück zu unserem Leitsatz gekommen: Wollen wir unsere Klimaschutzziele erreichen, müssen wir Mobilität vermeiden, verlagern und verbessern.

In der nachfolgenden Diskussion drehte sich es dann um die Fragen aus dem Publikum:

Ein Gast wollte wissen, ob es bei BMW neben der Nachhaltigkeit in den Lieferketten auch eine Nachhaltigkeit in der Produktion gibt? Die Antwort begeistert: BMW erbaut derzeit ein komplett klimaneutrales Werk, in dem ohne CO2-Ausstoß produziert wird.

Außerdem kam die Frage auf, ob nicht einfach alte Benziner in Elektroautos umgerüstet werden können, um somit Rohstoffe zu sparen und besser recyceln zu können? Diese immer wieder aufkommende Idee musste Markus Lienkamp allerdings eine Absage erteilen, da normale Verbrennerfahrzeuge nur bedingt zur Umrüstung geeignet sind, da die Batterien wegen des Gewichtes nicht im Motorraum platziert werden können.

Wir danken Dr. Irene Feige und Prof. Markus Lienkamp für den interessanten Austausch und deren Einblicke in die Zukunft der Mobilität. Ein großes Dankeschön geht auch an unsere Gastgeberin Fabienne Fuss.

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